Timmendorfer Seeschlösschenseebrücke zur öffentlichen Nutzung freigegebenTimmendorfer Strand - Bürgervorsteherin Anja Evers und der 1. stellvertretende Bürgermeister Rainer Steen haben heute nach achtmonatiger Bauzeit die neue Seeschlösschenseebrücke mit Fahrgastschiffanleger für die öffentliche Nutzung freigegeben. Hiervon ausgenommen ist der Brückenkopf, auf dem der Hamburger Jürgen Hunke ein Teehaus errichten wollte.

Wie berichtet, musste die Gemeinde Timmendorfer Strand im Mai 2012 von den zwischen ihr und Herrn Hunke geschlossenen Verträgen zur Errichtung eines Teehauses am Kopf der Seeschlösschenseebrücke zurücktreten, da Herr Hunke bis zuletzt u. a. die in den Verträgen vereinbarte Sicherheit nicht erbracht hatte.

Nachdem feststand, dass die alte und marode hölzerne Seeschlösschenseebrücke abgängig war, führte die Gemeinde im Jahr 2010 einen planerischen Wettbewerb für einen Ersatzneubau der alten Seebrücke durch. Ursprünglich hatte die Gemeinde nur den Abriss der alten maroden Brücke und einen rd. 100 m langen Neubau für 1,8 Mio. € geplant – bis der Zweitbürger Jürgen Hunke mit seiner Idee kam, eine 36 mal 16 Meter große Plattform anzubauen, um dort ein asiatisches Teehaus zu errichten und zu betreiben. Für die Gemeinde verteuerte sich die nunmehr 135 m lange Seebrücke um 800.000 € auf rd. 2,6 Mio. €.

Nach dem Rücktritt von den Verträgen hatten sich die gemeindlichen Gremien dafür ausgesprochen, den Brückenkopf zunächst ohne Gebäude auszubauen. Diese umfangreichen Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende September 2012 andauern. Parallel wird die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen geklärt und die gemeindlichen Gremien werden Verfahren und Abläufe für eine anderweitige attraktive Bebauung des Brückenkopfes beraten.

Die Projektsteuerung für das Bauvorhaben obliegt dem Hamburger Büro Drees und Sommer und mit der Planung einschl. Bauleitung für die Seebrücke ist die Sellhorn Ingenieurgesellschaft betraut. Die baugestalterische Beratung liegt in Händen des Büro PPL Architektur und Stadtplanung und für die Bauausführung zeichnet Bilfinger und Berger verantwortlich.

Technische Daten zur Seebrücke:
Seebrückensteg:
    Stahlträgerkonstruktion mit Holzbelag
    Länge 135 m
    Breite 3,5 m
    Stahlpfähle Ø 100 cm 9 Stück
    Grundfläche der Brücke 473 m²

Plattform
    Stahlbetonplatte mit Holzbelag
    Breite 39 m
    Länge 19 m
    Stahlpfähle Ø 60 cm 29 Stück
    Höhe der Plattform über Wasser: 5,30 m üNN
    Grundfläche Plattform 634 m2

Anleger
    Stahlträgerkonstruktion mit Gitterrosten
    Stahlpfähle 6 Stück
    Grundfläche Anleger: 75 m2

Stahldalben     18 Stück


•    Nach dem Abbruch der alten Seebrücke im April 2011 wurde der Neubau im November 2011 mit den ersten Rammarbeiten der bis zu 23 m langen Pfähle begonnen.

•    Der Stahlbau und der Holzbohlenbelag der ca. 14 m langen und 3,5 breiten Stegsegmente wurden parallel im Hafen Neustadt vormontiert und nach Abschluss der Rammarbeiten eingehoben. Die Gründungsarbeiten wurden rechtzeitig vor Weihnachten 2011 abgeschlossen. Das Auflegen der Brückenelemente erfolgte im Januar 2012.

•    Für die Betonage der Plattform wurde auf den Pfählen ein Schalungsgerüst montiert, das als Vorbereitung für die massive, 50 cm starke Platte in Ortbetonbauweise diente. Die Betonage der Plattform erfolge im Februar 2012.

•    Seit März 2012 erfolgte der Ausbau der Brücke mit dem Geländer, den Versorgungsleitungen, Beleuchtung sowie dem Anleger. Die Beleuchtung der Brücke ist im Handlauf integriert. Die Pfahlköpfe erhalten eine Effektbeleuchtung in einer Lamellenkonstruktion sowie Streiflicht entlang der Pfähle.