750.000 Euro Förderung für den Fischereihof HemmelsdorfTimmendorfer Strand Hemmelsdorf - Die letzte Hürde ist genommen! Nach positiven Beschlussfassungen durch die gemeindlichen Gremien, dem Vorstand der AktivRegion Innere Lübecker Bucht und des LandesAktivRegionenbeirates hat die Gemeinde Timmendorfer Strand

Ende 2012 einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 750.000 € für die Umgestaltung der Fischräucherei Schierbaum zu einem Fischereihof Hemmelsdorf vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein erhalten. Das Projekt hatte im landesweiten Wettbewerb um Fördergelder aus EU- und GAK-Mitteln den 1. Platz in der Kategorie der Projekte, die Mittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) erhalten, belegt. Damit hat die Gemeinde Timmendorfer Strand als Projektträger die Höchstförderung für die Umsetzung der insgesamt rund 2,7 Mio. € teuren Maßnahme erhalten.

„Zentrale Elemente der Maßnahme sind die Entwicklung der fischereibezogenen Nutzungen des seit über 100 Jahren bestehenden Fischereihofes, die Aufwertung der Gastronomie sowie das ruhige Landschaftserleben im Sinne eines sanften Tourismus. Künftig soll dort den Besuchern intensiv der Naturraum Hemmelsdorfer See vermittelt werden“, erläutert Timmendorfs Bürgermeisterin Hatice Kara vor der Presse.
Die künftige Gestaltung des Geländes wird sich am Hauptgebäude – der historischen Fischerkate – orientieren, das als Fachwerk mit Klinker, dunklen Holzverschalungen und mit Reetdach ausgeführt ist. Die vorhandene Räucherei wird in eine „gläserne Räucherei“ umgewandelt, die den Besuchern Einblicke in die Arbeitsabläufe des Räucherns gewähren soll. Das vorhandene Bootshaus wird einschließlich der Betonplattform zurückgebaut, um dahinter im Wasser ein neues Fischrestaurant erbauen zu können, durch das ein besonderer Akzent gesetzt und der gesamte Hemmelsdorfer See in voller Größe erlebbar wird. Das Restaurant wird auf einer Holzplattform errichtet, die gleichzeitig auch der Außengastronomie dienen wird.

Weitere Gestaltungselemente sind die Anlage eines Hofplatzes für kleinere Veranstaltun-gen, die Errichtung einer Steganlage, die nicht nur kleinen Booten als Liegeplatz dient, sondern auch die Möglichkeit bietet, über einen Rundweg den See erleben zu können. Durch einen Themenspielplatz und einen Lehrpfad, der über die Siedlungs- und Fischereigeschichte, den Lebensraum Binnensee und die Binnenfischerei informiert, wird die landschaftsgerechte Umgestaltung der Außenanlagen abgerundet.

Die Planungen stammen aus der Feder der Landschaftsarchitektin Urte Schlie und des Architekten Marc Schöffel aus Timmendorfer Strand. Die Realisierung der Maßnahme ist für die Jahre 2013 und 2014 geplant.

„Der gesamte Ortsteil Hemmelsdorf wird durch dieses Vorhaben touristisch und wirtschaftlich nachhaltig gestärkt, Dorfleben und Tourismus sowie Küste und Binnenland weiter miteinander vernetzt“, sagte Kara abschließend.

Hintergrund:
Mit der von der AktivRegion Innere Lübecker Bucht befürworteten und aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) bezuschussten Erstellung eines Konzeptes zur naturnahen touristischen Erschließung des Hemmelsdorfer Sees im Ortsteil Hemmelsdorf wurde das Landschaftsarchitekturbüro Urte Schlie aus Timmendorfer Strand beauftragt. Das Konzept, das im Jahr 2010 im Rahmen einer Dorfschaftsversammlung den Einwohnerinnen und Einwohnern von Hemmelsdorf vorgestellt wurde und deren Zustimmung fand, sieht u. a. eine fußläufige Erschließung des Hemmelsdorfer Sees und eine naturnahe Attraktivierung dieses Bereiches in drei Bauabschnitten vor. Der erste Bauabschnitt – ein Uferwanderweg von der Straße Seekoppel bis zur Fischräucherei Schierbaum wurde im Mai 2012 eröffnet. Die Baukosten beliefen sich auf 410.000 Euro mit einer Förderung in Höhe von 192.000 Euro. Der zweite Bauabschnitt  umfasst den numehr als Leuchtturmprojekt bewilligten Fischereihof Hemmelsdorf und der dritte Bauabschnitt die Strecke von dem Fischereihof bis zum Ortsende in Richtung Ratekau.